„Der nackte Wahnsinn“

von Michael Frayn

Der mittellose Autor Philip Brent will den Hochzeitstag mit seiner Frau Flavia heimlich im eigenen Heim feiern, während der junge Immobilienmakler Roger das Haus für ein Stelldichein mit seiner Freundin Vicky „nutzen möchte“. Die schrullige Haushälterin Mrs. Clackett dagegen freut sich auf einen gemütlichen Nachmittag mit Sardinen vor dem Fernseher. Diese Personen (und Einbrecher und Scheiche…) verpassen sich immer um haaresbreite im Haus, was zu Verwirrungen und Verwicklungen führt.
Plötzlich aber „steigen die Personen aus ihren Rollen“, um Lloyd Dallas, den Regisseur des Stücks, nach dem Sinn ihres Auftritts zu fragen oder weil sie aus Text- und Stück-Unkenntnis ständig aus der Rolle fallen. Dieser muss die Truppe, die das Stück „Spaß muss sein“ auf Tournee durch die englische Provinz zeigen möchte, immer wieder motivieren – koste es was es wolle.
Michael Frayn schrieb ein Stück 1982 in drei Akten, wobei immer der gleiche erste Akt gezeigt wird – allerdings in den verschiedensten räumlichen Perspektiven oder zeitlichen Abständen. „Der nackte Wahnsinn“ ist ein hervorragendes Beispiel für ein „Theater-auf-dem Theater“, das die Mechanismen des klassischen Boulevardtheaters ebenso offenlegt wie die zwischenmenschlichen Spannungen des Ensembles und so zur Satire oder Groteske wird.

Kirsten Ullrich-Klostermann führt Regie in diesem 9-Personen-Stück, Premiere: 03. Oktober 2014

Produktionsleitung und Rolle des Lloyd Dallas: Martin Smith